Die Auricher Jüdin Hannelore Wolff wäre am 16. Oktober 2023 hundert Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass liest Adrian Mills aus ihren Erinnerungen, die er ins Deutsche übersetzt hat.
Nach ihrem Weggang aus Aurich infolge der Reichspogromnacht 1938 begann für Hannelore Wolff eine qualvolle Odyssee durch acht Arbeits- und Konzentrationslager bis zu ihrer Befreiung durch die Rote Armee im Mai 1945. Sie wanderte in die USA aus und lebte dort bis ins hohe Alter. 2020 verstarb Hannelore Wolff, die sich inzwischen in Laura Hillman umbenannt hatte, 96-jährig in Kalifornien.
Im Alter von etwa achtzig Jahren verfasste Hannelore Wolff ihre Erinnerungen, die 2019 auch in deutscher Sprache unter dem Titel „Ich pflanze einen Flieder für dich“ erschienen sind. Aus diesem Buch liest ihr Übersetzer Adrian Mills nun anlässlich des Gedenktages und zeichnet ihren bemerkenswerten Lebensweg nach.
Die Lesung wird in Kooperation mit unserer Gemeinde und der Kulturagentur der Ostfriesischen Landschaft veranstaltet, die sich bereits vor einigen Jahren gemeinsam mit Netzwerkpartnern für die Benennung einer Auricher Straße nach Hannelore Wolff stark gemacht hatte.
Der Präsident der Ostfriesischen Landschaft, Rico Mecklenburg, sowie die Vorsitzende unseres Kirchenvorstandes, Anneliese Daniel, werden Grußworte sprechen.
Am Vormittag desselben Tages wird im Auricher Neubaugebiet Im Timp zwischen Extum und Haxtum die unlängst nach Hannelore Wolff benannte Straße feierlich eingeweiht und durch ein erklärendes Legendenschild erweitert.
Buchtipp:
Laura Hillman: Ich pflanze einen Flieder für dich – Auf Schindlers Liste überlebt. (Übersetzung ins Deutsche: Adrian Mills). Eckhaus Verlag 2019. Taschenbuch. 141 Seiten (plus 14 Seiten Anhang). ISBN 3945294312, 9783945294314. 14,80 €.