„Kantate“ – auf deutsch: Singt! – so heißt der Sonntag am 15. Mai 2022. Demzufolge standen der Gesang und die Freude darüber, endlich auch selber wieder aus voller Brust einstimmen zu dürfen, im Mittelpunkt des Gottesdienstes. Wie es gelingen kann, auch angesichts schrecklicher Nachrichten die Freude am Leben zu bewahren, darüber predigte Pastor Peter Schröder-Ellies.
Zum 350. Todestag des Komponisten Heinrich Schütz (1585 - 1672) lud der Motettenchor zu einer etwa einstündigen Konzertandacht in die Lambertikirche ein. Der Chor präsentierte sechs seiner Werke, und die Gemeinde sang eines seiner Lieder aus dem Gesangbuch. Pastor Peter Schröder-Ellies leitete die Andacht.
Der Motettenchor wurde diesmal von professionellen Instrumentalisten begleitet, die aus ganz Deutschland anreisten. Es sind jeweils Experten auf ihren Instrumenten auf dem Gebiet der alten Musik. Es erklangen unter anderem Psalmvertonungen und Teile der deutschen Totenmesse, der Musikalischen Exequien, in ein- bis vierchörigen Besetzungen.
Gottesdienst mit Pastor Peter Schröder-Ellies. Musik: Insa Hennecke (Sopran), Adrian Mills (Bariton), Anna Schall (Zink), Ulfert Dochhorn (Geige), Maxim Polijakowski (Orgel); Wort: Christine Korte.
In diesem Gottesdienst wurde die Osternacht gefeiert. Mit Superintendent Tido Janssen. Pastorin Angelika Scheepker predigte. Der Gospelchor sang zunächst meditative, später schwungvolle Stücke.
Die Predigtreihe „Bilder vom Kreuz“ ging an diesem Sonntag mit einer Predigt von Pastor Peter Schröder-Ellies zuende.
Im Mittelpunkt stand das Bild „Kreuzigung in Orange“, eine ungewöhnliche Darstellung der Kreuzigung durch den Künstler Ernst Volland aus dem Jahr 2010. Der 1946 geborene Ernst Volland, der in Wilhelmshaven aufgewachsen ist, hat sehr vielfältige Werke geschaffen. Er gestaltete satirische Plakate, kritisierte den Kunstbetrieb mit entlarvenden Aktionen, war in zahlreichen Ausstellungen zu sehen, unter anderem im Deutschen Historischen Museum in Berlin. Seit 2005 widmet er sich sogenannten „Buntstiftbildern“, zu denen auch die „Kreuzigung in Orange“ zählt.
Zu der Gottesdienstreihe gehörte auch jeweils eine abwechslungsreiche musikalische Gestaltung. An diesem Sonntag musizierten Christoph Otto Beyer und Uta Millauer unter anderem eine Arie aus der Matthäuspassion von Johann Sebastian Bach sowie ein Präludium aus dessen Cello-Suite in d-Moll.
Im musikalischen Mittelpunkt der Andacht stand die Motette für vierstimmigen Chor „Da nun die Menschen das Zeichen sahen“ des Hofkapellmeisters Melchior Franck (1579 - 1639) aus Coburg. Franck vertont mit diesem Stück den Evangeliumstext zum 4. Passionssonntag „Laetare“. Laetare steht für „Freut euch mit Jerusalem! Jubelt in der Stadt, alle, die ihr sie liebt“.
Außerdem wurden, passend zur Passionszeit, die vier- und fünfstimmigen Choralmotetten „O Lamm Gottes unschuldig“ und „Es ist viel Not vorhanden“ von Johannes Eccard (1553 - 1611) vorgetragen. Johannes Eccard wirkte als Sänger in der Hofkapelle Weimar und unter Orlando di Lasso in München, von wo aus er eine Studienreise nach Venedig zu Andrea Gabrieli unternahm. Nach einem kurzen Aufenthalt in seiner Heimatstadt Mühlhausen (1573/74) berief ihn Jakob Fugger als Organist nach Augsburg.
Mit dem Pastorenehepaar Angelika und Andreas Scheepker, dem Bläserkreis unter der Leitung von Frank Joachims, an der Orgel Kirchenkreiskantor Maxim Polijakowski.
Anlässlich des Krieges in der Ukraine lud die Ökumene in Aurich – das ist die Gemeinschaft aller christlichen Kirchen der Stadt – zu einem halbstündigen Friedensgebet in die Lambertikirche ein.