Jetzt ist er ganz offiziell in Betrieb: Am 25. Oktober ist der neue Fahrstuhl unseres Gemeindehauses mit einer kleinen Feierstunde vor etwa 50 Gästen im Foyer eingeweiht worden. Es war ein Tag der Freude, es war auch ein Tag des Dankes. Denn ohne die finanzielle Hilfe vieler Menschen und Institutionen und ohne die Tatkraft vieler Haupt- und Ehrenamtlicher in unserer Gemeinde wäre der Wunsch nach diesem Fahrstuhl nicht erfüllt worden.
„Es ist eine große Freude“, strahlte Pastorin Angelika Scheepker. „Unser Haus ist endlich barrierefrei und zugänglich für alle.“ Zwar gibt es noch Treppen im Gemeindehaus. Aber wer Treppen nicht mehr steigen kann, benutzt nun, um etwa vom Erdgeschoss ins Obergeschoss zu kommen, einfach den neuen silberglänzenden Fahrstuhl.
Architekt Norbert Freitag plante das Bauvorhaben und koordinierte den Einsatz der vielen Baufirmen. Sie sorgten mit guter Arbeit dafür, dass der Fahrstuhl weit vor der Zeit betriebsfertig war, nämlich im August bereits. Pastorin Scheepker dankte den beteiligten Firmen für ihre Zuverlässigkeit und ihr hohes Engagement und sprach Architekt Freitag einen besonderen Dank aus: „Er ist ein kreativer, unkomplizierter und fleißiger Planer.“
Mit dem Fahrstuhl eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten der Gemeindearbeit. „Nun ist der gute Grund gelegt, damit alle nach oben und wieder hinunter kommen. Es ist viel geschafft“, sagte Scheepker. Der Fahrstuhl verbindet das Tiefparterre mit den Räumen im ersten Geschoss und dem Gemeindesaal im Obergeschoss. Zum Gemeindesaal führte nur eine steile Treppe hinauf. Er war damit unerreichbar für Menschen im Rollstuhl, für gehbehinderte Menschen und für viele Seniorinnen und Senioren, die nicht mehr ohne weiteres eine Treppe hinaufsteigen können. Was zur Folge hatte, dass beliebte Veranstaltungen für die gesamte Gemeinde nicht im Saal, sondern im viel zu kleinen Raum 1 stattfinden mussten, etwa der Gemeindenachmittag oder der Seniorennachmittag. Das gehört endgültig der Vergangenheit an.
Die Bauarbeiten am Gemeindehaus sind aber noch längst nicht beendet. In einem zweiten Bauabschnitt wird die Kindergruppe „Zwergenland“ vom ersten Geschoss in das Tiefparterre umziehen. Es wird derzeit komplett neugestaltet und erhält einen separaten Ein- beziehungsweise Ausgang zum Hof und dem angrenzenden Spielplatz und Garten. Die Kinder bekommen ihr eigenes neues Reich. Die Arbeiten dafür sind voll im Gang.
In einem dritten Bauabschnitt schließlich werden die Räume des ersten Geschosses neu gestaltet. Zwischen Raum 1 und dem jetzigen „Zwergenland“-Raum wird die statische Wand durch eine flexible Wand ersetzt. Außerdem wird der Saal im Obergeschoss komplett umgestaltet.
Das in die Jahre gekommene Gemeindehaus wird sich etwa im Herbst 2019, vielleicht auch früher, in einem modernen Zustand präsentieren. Dafür nimmt unsere Gemeinde viel Geld in die Hand. Die Kosten für die drei Bauabschnitte belaufen sich auf rund 640.000 Euro. Davon entfallen 315.000 Euro auf den ersten Bauabschnitt: 110.000 Euro kommen von der „Aktion Mensch“, das entspricht dem Förderungshöchstsatz, weitere 110.000 Euro hat der Kirchenkreis beigesteuert, und noch einmal 110.000 Euro haben Mitglieder unserer Gemeinde aufgebracht und damit eine überaus große Bereitschaft bewiesen, ihre Kirchengemeinde finanziell zu unterstützen.
„Wir sind glücklich, dass der Traum von einem Fahrstuhl nun nach vielen Jahren endlich wahr geworden ist“, sagte Kirchenvorstandsvorsitzende Anneliese Daniel. Für Architekt Freitag ist der Umbau des Gemeindehauses mittlerweile zu einer persönlichen Angelegenheit geworden. „Es macht mir großen Spaß, diesem altehrwürdigen Haus neues Leben einzuhauchen.“ Bis weit in das nächste Jahr hinein wird er damit zu tun haben. Wer ihn in den nächsten Monaten treffen will, schaut am besten beim Gemeindehaus vorbei. Dort ist er meist zu finden. Ein großes Interview mit Architekt Norbert Freitag zu den Problemen, die der Fahrstuhlneubau mit sich brachte, und zu den weiteren Umbauplänen für das Gemeindehaus lesen sie weiter unten auf dieser Seite.
Im Anschluss an die Feierstunde ist der Gemeindesaal zum Theatersaal umfunktioniert worden. Das gab den älteren Gemeindemitgliedern die Gelegenheit, den Fahrstuhl gleich mal zu nutzen. Aber auch jene, die noch gut zu Fuß sind, probierten den Fahrstuhl aus. Auf der Bühne war das Seniorentheater „Silbermöwen“ aus Wilhelmshaven mit ihrem Stück „Alltag der Zumutungen“ zu Gast. Die Theatergruppe präsentierte eine bunte Collage aus Situationen, die Menschen im Alltag als Zumutung erleben.
Dank des Fahrstuhls wird es in Zukunft keine Zumutung mehr sein in den Gemeindesaal hinaufzukommen. Niemand muss mehr Sorge vor den vielen Treppen im Gemeindehaus haben.