Mehr als 50 Gäste begrüßte Pastorin Angelika Scheepker im Saal des Gemeindehauses zum Vortrag von Reiner Alberts, der seine im Frühling erschienene Dokumentation „Das Ende des 2. Weltkrieges in Ostfriesland – Wie die Stadt Aurich 1945 vor ihrer Zerstörung gerettet wurde und was in den Jahren danach geschah“ vorstellte.
Reiner Alberts ist Sohn von Heinrich Alberts (1904 – 1959), dem damaligen Leiter der Auricher Ortskrankenkasse, der maßgeblich mit daran beteiligt war, dass Aurich bei Kriegsende unbeschadet an die kanadische Besatzungsmacht übergeben wurde. Ausführlich und mit Bildern erzählte Alberts von dieser Rettungsmission mehrerer couragierter Auricher Bürger.
Alberts selber hat dazu den umfangreichen Nachlass seiner Eltern gesichtet, besonders seiner Mutter Ottoline Alberts, die 2021 im hohen Alter von 105 Jahren verstarb und bis zuletzt eindrücklich aus ihren Erinnerungen erzählen konnte. Aus ihren Erinnerungen, weiteren Zeitzeugenberichten, Zeitungsartikeln und historischen Dokumenten, unter anderem dem Kriegstagebuch des kanadischen Besatzungsregiments, hat Reiner Alberts eine interessante Dokumentation zusammengestellt, die die Ereignisse der damaligen Zeit um das Kriegsende in Aurich beleuchtet.
Bei vielen Gästen stieß der Vortrag eigene Erinnerungen an und so kamen manche Anmerkungen und Erlebnisse der Zuhörer*innen aus dieser schweren Zeit zu Gehör.
Pastorin Scheepker bedankte sich bei Reiner Alberts mit einem kleinen Präsent für den kurzweiligen und interessanten Vortrag und erinnerte daran, dass Gedenken und Verantwortung bis heute die beiden Haltungen seien, die uns verpflichten, die schwere Vergangenheit des zweiten Weltkrieges und des Nationalsozialismusses nicht zu vergessen. Auch sei es heute wichtiger denn je, dass "wir uns für den Frieden stark machen und couragiert handeln, wo es nötig ist".