Es war wie auf einem Klassentreffen nach vielen, vielen Jahren des Auseinandergehens. Dem freudigen Wiedererkennen folgten angeregte Gespräche über den privaten wie beruflichen Werdegang, um sich schließlich über den aktuellen Status Quo auszutauschen. Das Fest der Goldenen Konfirmation am Sonntag (10. März) in unserer Lambertikirche war auch eine Reise zurück in die verlorene Zeit, um sie für einige Stunden wieder erlebbar, wieder fühlbar zu machen. Noch einmal jung und unbeschwert sein wie vor 50 Jahren. Ach, wäre das schön.
Aber nicht immer gab es ein schnelles oder überhaupt ein Wiedererkennen. Einige der etwas mehr als 40 Goldenen Konfirmandinnen und Konfirmanden der Jahrgänge 1968 und 1969 hatten schon ihre Probleme, bekannte Gesichter zu entdecken. 50 Jahre hinterlassen nun mal ihre Spuren. So mancher junge Draufgänger und so manches kecke Mädchen von damals waren kaum bis gar nicht wiederzuerkennen.
Zu erzählen gab es allemal genug, vor und nach dem Jubiläumsgottesdienst, zu dem die Goldenen Konfirmandinnen und Konfirmanden durch das Hauptportal feierlich in unsere Kirche einzogen. Ein schönes Bild, zu dem Kantor Maxim Polijakowski den passenden klanglichen Rahmen gab. Pastorin Cathrin Meenken und Pastor Peter Schröder-Ellies gestalteten den Gottesdienst in ihrer gewohnt lockeren, gleichwohl fokussierten und feierlich-ernsten Art. Neben Kantor Polijakowski war der Bläserkreis um Frank Joachims zu hören.
Nach dem Gottesdienst mit Abendmahl ging es über den Lambertshof hinüber ins Gemeindehaus, wo Kaffee, Tee und viele leckere Schnittchen warteten. Pastorin Meenken und Pastor Schröder-Ellies überreichten Urkunden an alle Goldenen Konfirmandinnen und Konfirmanden. Dabei stellte sich heraus, dass einige eine enorm weite Anfahrt auf sich genommen hatten und quer durch die Republik gereist waren. Von Göttingen, Wiesbaden, Berlin, Freiburg waren einige angereist … ja, sogar von der Schweizer Grenze bei Schaffhausen, um diesen festlichen Tag zu erleben. Für uns als Gemeinde ein schönes und deutliches Zeichen, dass ihnen der Tag der Konfirmation vor 50 Jahren in Lamberti, an dem sie sich zum Glauben an Gott bekannten, immer noch etwas bedeutet, dass sie das Versprechen der bedingungslosen Liebe in sich und mit sich tragen.